CCSYS

DAS SYNERGETISCHE NAVIGATIONSSYSTEM

Das Synergetische Navigationssystem (SNS) ist eine webbasierte Plattform zur Erfassung, Visualisierung und Analyse von Veränderungsprozessen, die in der Psychotherapie, im Coaching und in Teamentwicklungen eingesetzt wird. Die Darstellung und Auswertung der Prozesse erlaubt ein kooperatives Prozessfeedback und eine datenbasierte Prozesssteuerung.

Über in regelmäßigen Abständen digital zugestellte Fragebögen werden Selbst- und Fremdeinschätzungen der Beteiligten erhoben und im laufenden Prozess über die Plattform ausgewertet. Mit den verfügbaren Analysetools (Zeitreihen, Komplexitäts-Resonanz-Diagramme, Recurrence Plots, u.a.) können nichtlineare Dynamiken wie sprunghaften Veränderungen, kritischen Instabilitäten oder Synchronisationsmuster zwischen Teilsystemen erkannt werden.

Real-time Monitoring
Therapiefeedback
und Therapiesteuerung
E-(Mental)
Health
Zeitreihenanalyse
Evaluation und
Qualitätsdokumentation

Real-time Monitoring Das sns ermöglicht eine Datenerfassung in Echtzeit, was bedeutet, dass die Daten sowie ihre visuelle Aufbereitung (z.B. als Graphen oder Säulendiagramme) sowie entsprechende Analysen direkt nach der Eingabe vorliegen. Je nach gewählter Zeittaktung (im Abstand weniger Stunden, täglich, wöchentlich, monatlich) können Therapeuten und Berater also unmittelbar nach der Eingabe im laufenden Prozess darauf zurückgreifen. Rohdaten, Ergebnisse aus Zeitreihenanalysen oder übergreifende Indikatoren eines Veränderungsprozesses (in der Optik von farbigen Ampeln) werden je nach Bedarf in anschaulichen Diagrammen dargestellt. Die Nutzer müssen also weder auf extern durchgeführte Auswertungsleistungen noch auf das Ende eines Therapie- oder Beratungsprozesses warten, um relevante Informationen zu erhalten. Auch für die Evaluation oder für notwendige Dokumentationen (z.B. Arztbriefe oder Diskurse) stehen die Ergebnisse sofort zur Verfügung.
Therapiefeedback und Therapiesteuerung Die Möglichkeit, Daten über verschiedenste Internet-fähige Geräte (Smartphones, Tablets, Laptops, PCs) zu erfassen, erlaubt einen Zugang auf die Daten ohne zeitliche Verzögerung. Auch die Analysen werden ohne Aufwand sofort durchgeführt. Daten und Analyseergebnisse sind damit immer auf der „Höhe der Zeit“. Das Feedback, das der Therapeut/Berater (und wenn gewünscht auch der Klient oder ein externer Supervisor) erhält, ist hochaktuell, was z.B. für die Einschätzung kritischer Momente in einem Prozess von entscheidender Bedeutung sein kann. Therapeut/Berater und Klienten können den bisherigen Verlauf und sich abzeichnende aktuelle Entwicklungen am Bildschirm (oder auch mit Hilfe eines Papierausdrucks) gemeinsam betrachten, beurteilen und darauf aufbauend Entscheidungen hinsichtlich des weiteren Vorgehens treffen.
e-(mental) health Da es sich um eine Server-basierte Dienstleistung mit Internet-Zugang handelt, stehen die Dateneingabe und die Ergebnisse raum-zeitlich unabhängig und flexibel zur Verfügung. Therapeuten bzw. Berater und Klienten können darüber auch ortsunabhängig kommunizieren, d.h., sie haben die Ergebnisse am Bildschirm und können sich darüber mittels Skype, e-mails oder Telefon austauschen. Das macht die Methode zum perfekten Begleitmonitoring für Internet-Therapien oder solche professionellen Kommunikationsprozesse, die räumlich getrennt stattfinden (müssen), z.B. im Bereich der Nachsorge nach Klinikentlassung, von Intervalltherapien (Kommunikation zwischen Klinikaufenthalten), der Therapie in versorgungsschwachen Regionen oder der Suizidprävention mit Hochrisikopatienten.
Zeitreihenanalyse Im sns sind mehrere Verfahren zur Analyse von Zeitreihen verfügbar, die direkt („per Knopfdruck“) auf die vorliegenden Daten angewendet werden können. Die Verfahren sind dafür optimiert, prozessuale Muster und Musterveränderungen erkennbar zu machen. Ein Fokus liegt auf der Erkennung von kritischen Instabilitäten. Alle Methoden lassen sich auf vergleichbar kurze (ab etwa 30 Messzeitpunkte), nichtlineare und nichtstationäre Zeitreihen anwenden. In einzelnensind dies:
- Visualisierung von Zeitreihen, die aus der Beantwortung einzelner Items oder aus Subskalen (Faktoren, z-transformierte Darstellung) stammen
- Rohdaten-Farbdiagramme
- Dynamische Komplexität (bezieht sich auf die Amplitude, Frequenz und Verteilung von Messwerten über die Zeit)
- Dynamische Konfidenzintervalle zur Beurteilung der Signifikanz von Komplexitätsspitzen
- Komplexitäts-Resonanz-Diagramme
- Dynamische Korrelationsmuster zwischen den Items eines Fragebogens
- Autokorrelationsfunktion (ACF)
- Recurrence Plots (diskrete und kontinuierliche Darstellung in Farbplots)
- Permutationsentropie
Evaluation und Qualitätsdokumentation Im sns stehen zahlreiche Fragebögen zur Erfassung der Wirksamkeit von Psychotherapie und Beratung zur Verfügung, DASS-21, BSL-23, Y-BOCS, ZUF, und andere. Die Fragebögen können zu beliebigen Zeitpunkten vorgelegt werden (z.B. Prä-Post, Katamnese, wöchentlich, monatlich). Nach Bedarf können problemlos weitere Fragebögen oder Beurteilungsskalen in das System integriert werden. Mit dem Fragebogen-Editor können auch neue Fragebögen erstellt werden, die z.B. das Evaluationsinteresse eines bestimmten Projekts oder eines Therapiekonzepts berücksichtigen. Die Ergebnisse von Evaluationsinstrumenten werden in Säulendiagrammen (Histogrammen) dargestellt. Darüber hinaus sind auch die Verlaufsmuster (Zeitreihen) von Therapien oder Beratungen als Effektivitätsindikatoren sehr aussagekräftig.

Prozess- und Intersession-Forschung Das sns ist dafür optimiert, Daten in unterschiedlichen zeitlichen Abständen zu erfassen, z.B. vor und nach einer Therapie oder Beratung, monatlich, wöchentlich, täglich, oder immer dann, wenn eine Sitzung stattgefunden hat oder ein relevantes Ereignis aufgetreten ist. Daten, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst wurden, z.B. täglich oder bei einer Therapie- bzw. Beratungssitzung, können direkt übereinander oder nebeneinander dargestellt und somit abgeglichen werden. Die Daten liefern die perfekte Grundlage für Prozessforschung, Intersession-Forschung, oder kombinierte Prozess-Outcome-Forschung. Da auch die Möglichkeit besteht, Therapietagebücher zu schreiben, lassen sich qualitative und quantitative Forschungsstrategien kombinieren. Alle erfassten Daten (auch Texte) können exportiert und in anderen Datenanalysesystemen weiter verarbeitet werden (z.B. in Excel, SPSS, „R“, in speziellen Zeitreihenanalysesystemen oder mittels computergestützter Verfahren der Inhalts- und Textanalyse).
Datenerfassung im Feld Da Selbst- und Fremdeinschätzungen Internet-basiert mit mobilen Geräten möglich sind, können diese ortsunabhängig in beliebigen Situationen benutzt werden. Einschätzungen können also ökologisch valide erfolgen, d.h. kurzfristig nach dem Auftreten des jeweiligen Ereignisses (event sampling) und in der Situation, in der das jeweilige Ereignis auftrat und erlebt wurde. Damit können Verzerrungen (Biases) durch Gedächtniseffekte oder spezifische Settings (Eingabe in Praxen, Kliniken oder Labors) vermieden werden. Umgekehrt können Hinweise, Informationen oder Verhaltenstrigger an einen Klienten in die spezifische Situation geschickt werden. Die geläufige Routinepraxis nutzt Einschätzungen am Ende eines Tages im Sinne einer Tagesreflexion, was in mehrwöchigen oder -monatlichen Therapien/Beratungen zu engmaschigen, äquidistanten und auch langen Zeitreihen führt.
Frühwarnsystem für kritische Ereignisse Kritische Ereignisse können Musterwechsel („Phasenübergänge“) in einer Psychotherapie oder Beratung, instabile Phasen im Entwicklungsprozess eines Klienten oder eines Teams, Rückfälle (z.B. in suchtbezogenes Verhalten oder Suchtmittelkonsum), Prodrome vor Schüben einer Erkrankung (z.B. Schizophrenie) oder der Beginn einer suizidalen Krise sein. Üblicherweise sind solche kritischen Ereignisse nicht langfristig vorhersehbar, während es gleichzeitig von großer Bedeutung ist, sie rechtzeitig zu erkennen. Eine solche Früherkennung ist relevant, um entweder kritische Ereignisse wie Suizidgefährung oder Rückfälle zu verhindern oder aber, um das Entwicklungspotenzial kritischer Instabilitäten (z.B. sensibler Phasen in Psychotherapien) zu nutzen. Aus umfassenden empirischen Studien sowie aus der Theorie selbstorganisierender Systeme sind Marker und Frühindikatoren solcher kritischer Ereignisse bekannt, z.B. die Zunahme von Fluktuationen und Komplexität in Prozessen sowie die Synchronisation von Subsystemen. Diese können im sns auf Basis der in Echtzeit erfassten Zeitreihen berechnet und dargestellt werden. Das sns ist also auch ein Frühwarnsystem für kritische Ereignisse.
Big Data Therapiemonitoring und -feedback werden üblicherweise nicht nur in zeitlich begrenzten Studien, sondern in der Routinepraxis von Kliniken, Beratungsstellen, Ambulanzen oder Einzelpraxen eingesetzt. Damit werden quasi „flächendeckend“ und dauerhaft Daten aus der realen Praxis und aus dem alltäglichen Lebensumfeld von Klienten generiert. Die breite Nutzung des sns ist somit eine schier unerschöpfliche Datenquelle. Unter strenger Gewährleistung von Anonymität und Datenschutz können diese Datensätze zusammengeführt werden, um Forschungsfragestellungen an großen Fallzahlen zu bearbeiten. Das kann für die Planung und Evaluation von Versorgungsstrukturen ebenso relevant sein wie für die Überwindung von Problem der mangelnden Replizierbarkeit von Forschungsbefunden.
Individualisierung der Therapie Das Synergetische Navigationssystem (SNS) ist eine Internet-basierte Dienstleistung zur Erfassung, Visualisierung und Analyse von Veränderungsprozessen. Die Erfassung dieser Prozesse beruht auf Selbst- und Fremdeinschätzungen, die von den Beteiligten (z.B. in einer Psychotherapie, einem Coaching oder einer Teamentwicklung) durchgeführt werden. Die Datenerfassung erfolgt über Internetfähige Eingabegeräte (z.B. Smartphones, Tablets, Laptops). Prozessdaten werden in Form von Zeitreihen visualisiert, Ergebnisdaten (z.B. zur Wirkung von Psychotherapie) in Form von Säulendiagrammen. Die Auswertung erfolgt bereits im laufenden Prozess und macht spezifische Eigenschaften nichtlinearer Dynamiken erkennbar (spontane, sprunghafte Veränderungen, kritische Instabilitäten, Komplexität, Synchronisationsmuster zwischen Teilsystemen), wofür spezielle Analysetools implementiert sind (Komplexitäts-Resonanz-Diagramme, Recurrence Plots, dynamische Korrelationsmatrizen). Die kontinuierliche Darstellung von Prozessen auf der aktuellen Höhe ihres Geschehens erlaubt ein kooperatives Prozessfeedback und eine datenbasierte Prozesssteuerung

Prozess- und
Intersession-Forschung
Datenerfassung im Feld
Frühwarnsystem für
kritische Ereignisse
Big Data
Individualisierung der Therapie

Real-time Monitoring Das sns ermöglicht eine Datenerfassung in Echtzeit, was bedeutet, dass die Daten sowie ihre visuelle Aufbereitung (z.B. als Graphen oder Säulendiagramme) sowie entsprechende Analysen direkt nach der Eingabe vorliegen. Je nach gewählter Zeittaktung (im Abstand weniger Stunden, täglich, wöchentlich, monatlich) können Therapeuten und Berater also unmittelbar nach der Eingabe im laufenden Prozess darauf zurückgreifen. Rohdaten, Ergebnisse aus Zeitreihenanalysen oder übergreifende Indikatoren eines Veränderungsprozesses (in der Optik von farbigen Ampeln) werden je nach Bedarf in anschaulichen Diagrammen dargestellt. Die Nutzer müssen also weder auf extern durchgeführte Auswertungsleistungen noch auf das Ende eines Therapie- oder Beratungsprozesses warten, um relevante Informationen zu erhalten. Auch für die Evaluation oder für notwendige Dokumentationen (z.B. Arztbriefe oder Diskurse) stehen die Ergebnisse sofort zur Verfügung.
Therapiefeedback und Therapiesteuerung Die Möglichkeit, Daten über verschiedenste Internet-fähige Geräte (Smartphones, Tablets, Laptops, PCs) zu erfassen, erlaubt einen Zugang auf die Daten ohne zeitliche Verzögerung. Auch die Analysen werden ohne Aufwand sofort durchgeführt. Daten und Analyseergebnisse sind damit immer auf der „Höhe der Zeit“. Das Feedback, das der Therapeut/Berater (und wenn gewünscht auch der Klient oder ein externer Supervisor) erhält, ist hochaktuell, was z.B. für die Einschätzung kritischer Momente in einem Prozess von entscheidender Bedeutung sein kann. Therapeut/Berater und Klienten können den bisherigen Verlauf und sich abzeichnende aktuelle Entwicklungen am Bildschirm (oder auch mit Hilfe eines Papierausdrucks) gemeinsam betrachten, beurteilen und darauf aufbauend Entscheidungen hinsichtlich des weiteren Vorgehens treffen.
e-(mental) health Da es sich um eine Server-basierte Dienstleistung mit Internet-Zugang handelt, stehen die Dateneingabe und die Ergebnisse raum-zeitlich unabhängig und flexibel zur Verfügung. Therapeuten bzw. Berater und Klienten können darüber auch ortsunabhängig kommunizieren, d.h., sie haben die Ergebnisse am Bildschirm und können sich darüber mittels Skype, e-mails oder Telefon austauschen. Das macht die Methode zum perfekten Begleitmonitoring für Internet-Therapien oder solche professionellen Kommunikationsprozesse, die räumlich getrennt stattfinden (müssen), z.B. im Bereich der Nachsorge nach Klinikentlassung, von Intervalltherapien (Kommunikation zwischen Klinikaufenthalten), der Therapie in versorgungsschwachen Regionen oder der Suizidprävention mit Hochrisikopatienten.
Zeitreihenanalyse Im sns sind mehrere Verfahren zur Analyse von Zeitreihen verfügbar, die direkt („per Knopfdruck“) auf die vorliegenden Daten angewendet werden können. Die Verfahren sind dafür optimiert, prozessuale Muster und Musterveränderungen erkennbar zu machen. Ein Fokus liegt auf der Erkennung von kritischen Instabilitäten. Alle Methoden lassen sich auf vergleichbar kurze (ab etwa 30 Messzeitpunkte), nichtlineare und nichtstationäre Zeitreihen anwenden. In einzelnensind dies:
- Visualisierung von Zeitreihen, die aus der Beantwortung einzelner Items oder aus Subskalen (Faktoren, z-transformierte Darstellung) stammen
- Rohdaten-Farbdiagramme
- Dynamische Komplexität (bezieht sich auf die Amplitude, Frequenz und Verteilung von Messwerten über die Zeit)
- Dynamische Konfidenzintervalle zur Beurteilung der Signifikanz von Komplexitätsspitzen
- Komplexitäts-Resonanz-Diagramme
- Dynamische Korrelationsmuster zwischen den Items eines Fragebogens
- Autokorrelationsfunktion (ACF)
- Recurrence Plots (diskrete und kontinuierliche Darstellung in Farbplots)
- Permutationsentropie
Evaluation und Qualitätsdokumentation Im sns stehen zahlreiche Fragebögen zur Erfassung der Wirksamkeit von Psychotherapie und Beratung zur Verfügung, z.B. ISR, DASS-21, BSL-23, OQ, Y-BOCS, ZUF, und andere. Die Fragebögen können zu beliebigen Zeitpunkten vorgelegt werden (z.B. Prä-Post, Katamnese, wöchentlich, monatlich). Nach Bedarf können problemlos weitere Fragebögen oder Beurteilungsskalen in das System integriert werden. Mit dem Fragebogen-Editor können auch neue Fragebögen erstellt werden, die z.B. das Evaluationsinteresse eines bestimmten Projekts oder eines Therapiekonzepts berücksichtigen. Die Ergebnisse von Evaluationsinstrumenten werden in Säulendiagrammen (Histogrammen) dargestellt. Darüber hinaus sind auch die Verlaufsmuster (Zeitreihen) von Therapien oder Beratungen als Effektivitätsindikatoren sehr aussagekräftig.
Prozess- und Intersession-Forschung Das sns ist dafür optimiert, Daten in unterschiedlichen zeitlichen Abständen zu erfassen, z.B. vor und nach einer Therapie oder Beratung, monatlich, wöchentlich, täglich, oder immer dann, wenn eine Sitzung stattgefunden hat oder ein relevantes Ereignis aufgetreten ist. Daten, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst wurden, z.B. täglich oder bei einer Therapie- bzw. Beratungssitzung, können direkt übereinander oder nebeneinander dargestellt und somit abgeglichen werden. Die Daten liefern die perfekte Grundlage für Prozessforschung, Intersession-Forschung, oder kombinierte Prozess-Outcome-Forschung. Da auch die Möglichkeit besteht, Therapietagebücher zu schreiben, lassen sich qualitative und quantitative Forschungsstrategien kombinieren. Alle erfassten Daten (auch Texte) können exportiert und in anderen Datenanalysesystemen weiter verarbeitet werden (z.B. in Excel, SPSS, „R“, in speziellen Zeitreihenanalysesystemen oder mittels computergestützter Verfahren der Inhalts- und Textanalyse).
Datenerfassung im Feld Da Selbst- und Fremdeinschätzungen Internet-basiert mit mobilen Geräten möglich sind, können diese ortsunabhängig in beliebigen Situationen benutzt werden. Einschätzungen können also ökologisch valide erfolgen, d.h. kurzfristig nach dem Auftreten des jeweiligen Ereignisses (event sampling) und in der Situation, in der das jeweilige Ereignis auftrat und erlebt wurde. Damit können Verzerrungen (Biases) durch Gedächtniseffekte oder spezifische Settings (Eingabe in Praxen, Kliniken oder Labors) vermieden werden. Umgekehrt können Hinweise, Informationen oder Verhaltenstrigger an einen Klienten in die spezifische Situation geschickt werden. Die geläufige Routinepraxis nutzt Einschätzungen am Ende eines Tages im Sinne einer Tagesreflexion, was in mehrwöchigen oder -monatlichen Therapien/Beratungen zu engmaschigen, äquidistanten und auch langen Zeitreihen führt.
Frühwarnsystem für kritische Ereignisse Kritische Ereignisse können Musterwechsel („Phasenübergänge“) in einer Psychotherapie oder Beratung, instabile Phasen im Entwicklungsprozess eines Klienten oder eines Teams, Rückfälle (z.B. in suchtbezogenes Verhalten oder Suchtmittelkonsum), Prodrome vor Schüben einer Erkrankung (z.B. Schizophrenie) oder der Beginn einer suizidalen Krise sein. Üblicherweise sind solche kritischen Ereignisse nicht langfristig vorhersehbar, während es gleichzeitig von großer Bedeutung ist, sie rechtzeitig zu erkennen. Eine solche Früherkennung ist relevant, um entweder kritische Ereignisse wie Suizidgefährung oder Rückfälle zu verhindern oder aber, um das Entwicklungspotenzial kritischer Instabilitäten (z.B. sensibler Phasen in Psychotherapien) zu nutzen. Aus umfassenden empirischen Studien sowie aus der Theorie selbstorganisierender Systeme sind Marker und Frühindikatoren solcher kritischer Ereignisse bekannt, z.B. die Zunahme von Fluktuationen und Komplexität in Prozessen sowie die Synchronisation von Subsystemen. Diese können im sns auf Basis der in Echtzeit erfassten Zeitreihen berechnet und dargestellt werden. Das sns ist also auch ein Frühwarnsystem für kritische Ereignisse.
Big Data Therapiemonitoring und -feedback werden üblicherweise nicht nur in zeitlich begrenzten Studien, sondern in der Routinepraxis von Kliniken, Beratungsstellen, Ambulanzen oder Einzelpraxen eingesetzt. Damit werden quasi „flächendeckend“ und dauerhaft Daten aus der realen Praxis und aus dem alltäglichen Lebensumfeld von Klienten generiert. Die breite Nutzung des sns ist somit eine schier unerschöpfliche Datenquelle. Unter strenger Gewährleistung von Anonymität und Datenschutz können diese Datensätze zusammengeführt werden, um Forschungsfragestellungen an großen Fallzahlen zu bearbeiten. Das kann für die Planung und Evaluation von Versorgungsstrukturen ebenso relevant sein wie für die Überwindung von Problem der mangelnden Replizierbarkeit von Forschungsbefunden.
Individualisierung der Therapie Das Synergetische Navigationssystem (SNS) ist eine Internet-basierte Dienstleistung zur Erfassung, Visualisierung und Analyse von Veränderungsprozessen. Die Erfassung dieser Prozesse beruht auf Selbst- und Fremdeinschätzungen, die von den Beteiligten (z.B. in einer Psychotherapie, einem Coaching oder einer Teamentwicklung) durchgeführt werden. Die Datenerfassung erfolgt über Internetfähige Eingabegeräte (z.B. Smartphones, Tablets, Laptops). Prozessdaten werden in Form von Zeitreihen visualisiert, Ergebnisdaten (z.B. zur Wirkung von Psychotherapie) in Form von Säulendiagrammen. Die Auswertung erfolgt bereits im laufenden Prozess und macht spezifische Eigenschaften nichtlinearer Dynamiken erkennbar (spontane, sprunghafte Veränderungen, kritische Instabilitäten, Komplexität, Synchronisationsmuster zwischen Teilsystemen), wofür spezielle Analysetools implementiert sind (Komplexitäts-Resonanz-Diagramme, Recurrence Plots, dynamische Korrelationsmatrizen). Die kontinuierliche Darstellung von Prozessen auf der aktuellen Höhe ihres Geschehens erlaubt ein kooperatives Prozessfeedback und eine datenbasierte Prozesssteuerung

Previous

Next

Artikel

No post found

Herunterladen

September 02, 2020

IEF MAGAZIN 11 Schiepek Interview

September 02, 2020

Frontiers in Psychology 2020 Convergent Validation of Ident Phase Transitions